Stellungnahme der CDU-Fraktion: Zur Errichtung eines Verteilzentrums auf dem AKM Gelände im Eigentum des Landkreises Limburg Weilburg
In der Europäischen Union wurden einem aktuellen Bericht des Magazins Frontal zu Folge zu Jahresbeginn 2023 rund 40% mehr Erstanträge auf Asyl gestellt als vor einem Jahr. In Deutschland waren es im Januar bis April 2023 110.516 Asylanträge – rund 50% mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Bürgermeister und Landräte warnen vor eine Überforderung und vor einer Störung des sozialen Miteinanders. Bereits mit Schreiben des Landkreises v. 12. Dezember 2022 hat unser Landrat Michael Köberle auf die Entwicklung und auf die Verantwortung der Städte und Gemeinden hingewiesen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Es geht insbesondere darum den sozialen Frieden zu bewahren. Er wäre gefährdet – so auch der Landrat – , wenn wir unsere Bürgerhäuser und unsere Sporthallen mit sanitären Einrichtungen für die Unterkunft der Flüchtlinge bereitstellen müssten. Das hieße für Beselich: keine Trainingsmöglichkeiten und Wettkämpfe mehr für die sportreibenden, musikalischen und kulturellen Vereine, keine gemeinsame Kirmes, keinen Bunten Abende zur Karnevalzeit, kein Oktoberfest und keine Familienfeiern in den Bürgerhäusern.
Um das zu verhindern wurden im gleichen Schreiben die 19 Städte und Kommunen im Landkreis gebeten genehmigungsfähige Grundstücke bis zu 3.000 qm für Container bzw. 2.000 qm für doppelstöckige Container zur Unterbringung von 60 Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen, um sie gemäß Zuweisungsschlüssel dort unterzubringen. Beselich hat jedoch nach Aussage des Bürgermeisters kein Grundstück in Aussicht, so dass bei Zuweisung der Flüchtlinge unsere Infrastruktur genutzt werden müsste, mit den zuvor dargelegten Problemen. Stand Mai 2023 sind in Beselich bereits 114 Flüchtlinge privat und in privat organisierten Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Aktuell müssten wir lt. Verteilungsschlüssel (3,3% der Flüchtlingszahlen) noch 7 Personen aufnehmen. Momentan kommen je Quartal rund 400 Geflüchtete in den Landkreis hinzu. Das bedeutet für die Gemeinde Beselich, dass wir bei gleichbleibender Zuteilung bis zum Ende des Jahres 2023 zusätzlich 40 Personen aufnehmen müssten.
Wir reden dann auch von weiteren 50 Personen in 2024, denn frühestens im Laufe des Jahres 2024 könnte es nach dem aktuellen Kompromiss in Europa an den Außengrenzen EU Zentren für die Aufnahme und Registrierung von Asylbewerbern geben, welche die Flüchtlingsströme reduzieren und ordnen könnte. Eine anschließende verpflichtende Verteilung derer, die Aussicht auf einen Schutzstatus haben, bleibt nämlich ebenso umstritten wie die Behandlung der Mitgliedstaaten, die sich weigern, an der Verteilung teilzunehmen. Auch die Rückführungsregelungen in sichere Länder wie z.B. nach Tunesien müssen noch verhandelt und geregelt werden. Ein großes Paket, dass noch mit dem Europäischen Rat, der EU-Kommission und dem Europaparlament abzustimmen ist. Das wird leider noch seine Zeit dauern. Bis dahin werden die Menschen kommen – wir befürchten mit steigender Tendenz auch um das gesetzliche Vakuum auszufüllen. Wir als Kommune müssen und wollen sie menschenwürdig unterbringen, daraufhin hat unser Landrat wie gesagt schon im Dezember 2022 vorausschauend hingewiesen und um vorsorgende Aktivitäten gebeten. Manche Kommunen haben entsprechende Strukturen geschaffen, manche nicht und müssen mit den Zuweisungen nun leben. Sie beginnen in unseren Nachbarkommunen bereits in diesem Monat. Es muss uns also klar sein, dass wir bis auf weiteres mit bis zu 50 Personen jedes Jahr zu rechnen haben, die wir Stand heute auch in unseren Bürgerhäusern unterbringen und – soweit möglich – integrieren müssten. Der Landrat bietet uns nun an und bittet um unsere Zustimmung, dass der Landkreis auf seinen Grundstücken neben dem Abfallwirtschaftsbetrieb eine Verteilzentrum errichten kann. Es hat den Zweck die Flüchtlinge als Koordinationsstelle alle 2-3 Monate auf die Städte und Kommunen geordnet weiter zu verteilen. Bewohnerinnen und Bewohner sollen also nur vorübergehend aufgenommen, untergebracht und betreut werden. Die Gesamtkapazität der Unterkunft, die aus zwei Leichtbauhallen besteht, beträgt maximal 312 Plätze.
Es werden seitens des Landkreises Limburg-Weilburg mehrere Dienstleistungen bereitgestellt, die ein umfangreiches Betreuungsangebot auf der Basis eines angemessenen Betreuungskonzeptes gewährleisten, wozu auch Angebote der freizeitorientierten Tagesstrukturierung gehören. Neben einer Sozialbetreuung werden Verwaltungsaufgaben, Fahrdienste, Reinigungsaufgaben sowie die Verpflegung komplett vom Landkreis vorgenommen. Auch ein Sicherheitsdienst soll rund um die Uhr in der Unterkunft sichergestellt werden. Durch die laufende Rotierung der Flüchtlinge sind unsere Kindergärten und die ärztliche Versorgung nur marginal und allenfalls in Einzelfällen zur Hilfe aufgerufen. Die Kosten für die Aufstellung der Leichtbauhalle und für den Betrieb unter Einbeziehung der genannten Dienstleistungen werden durch den Landkreis getragen. Es ergeben sich für die Gemeinde Beselich keine weiteren Verpflichtungen. Für uns ist darüber hinaus entscheidend, dass die Gemeinde Beselich ein Kontingent von 312 Plätzen bei der zukünftig erforderlichen Flüchtlingszuweisung gutgeschrieben bekommt. Wir müssen also nach menschlichem Ermessen und auf absehbare Zeit nicht die Belegung unserer Bürgerhäuser befürchten – zumal wir nach 3 Jahren davon ausgehen sollten, dass der aktuelle europäische Kompromiss und die weiteren erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Flüchtlingszahlen – auch auf Druck der Öffentlichkeit – Wirkung zeigen werden. Das Verteilzentrum wird dann als erstes wieder geschlossen, wogegen die Flüchtlingsunterkünfte in den Kommunen aufgrund der anzusetzenden Kostenverteilung bis zu 15 Jahren stehen bleiben müssen. Der Landkreis hat die Flächen auf dem AKM Gelände und die dort aufgestellten Hallen perspektivisch bereits für den Katastrophenschutz eingeplant.
Um hier nicht falsch verstanden zu werden. Wir sind ein reiches Land und wir helfen den Menschen auch aus unserer christlichen Überzeugung. Das zeigt sich schon allein daran, dass 114 Personen in unserer kleinen Kommune privat und mit großem ehrenamtlichem Engagement vieler Bürger ohne nennenswerte Probleme untergekommen sind. Aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Das hat unser Alt-Bundespräsident Joachim Gauck schon 2015 richtig ausgesprochen und ist hoffentlich mittlerweile allen Realpolitikern klar. Mit der Situation sollten wir daher pragmatisch und verantwortungsvoll umgehen. Es nützt nichts auf alles und jedes zu schimpfen oder sich zu empören, was wir in unserer Kommune ohnehin nicht beeinflussen können. Auch Bürgerbefragungen sind in der Sache nicht zielführend, wenn sie nicht eindeutig und klar über die Effekte informieren und auf die Konsequenzen hinweisen. Aus unserer Sicht brauchen wir in Anbetracht der Lage und im hier und jetzt Lösungen, die wir als Gemeinde gemeinsam mit dem Landkreis bewerkstelligen können und die unseren Vereinen und Bürgern trotzdem die Strukturen erhalten, die für unser gesellschaftliches Miteinander in Sport, Musik, Kultur und Ehrenamt unerlässlich sind. Die CDU-Fraktion spricht sich daher in ihrer Funktion als Gemeindevertreter und in Abwägung der zuvor genannten Auswirkungen und Konsequenzen mit großer Mehrheit dafür aus, dass der Landkreis auf dem AKM vorübergehend ein Verteilzentrum – wie vorab beschrieben – errichten kann.
Wir stellen klar:
Zu den Finanzen der Gemeinde Beselich:
Die CDU Beselich steht seit Jahrzehnten für solide Finanzen und somit für die Bewahrung der Eigenständigkeit der Gemeinde. Seit Amtsantritt von Bürgermeister Michael Franz im April 2014 hat sich der Kassenbestand der Gemeinde von damals 4,1 Mio. Euro auf 7,5 Mio. Euro Ende 2020 erhöht. Im selben Zeitraum hat die Gemeinde rund 17 Mio. u.a. in die Erschließung von Neubaugebieten, die Ortskerne, den Breitbandausbau, in die Dorfplätze, die Fertigstellung des Bürgerhauses in Heckholzhausen, in Kinderspielplätze und Friedhöfe investiert. Eine stolze Bilanz. Dies gelang bei genehmigungsfreien und ausgeglichenen Haushalten und weiterem Schuldenabbau. Der finanzielle Spielraum der Gemeinde könnte u.a. wegen der sinkenden Einnahmen aus der Abfalldeponie in den nächsten Jahren zwar enger werden. Gerade in solchen Zeiten bleibt eine solide Finanzpolitik aber unerlässlich. Dafür stehen auch künftig die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU.
Zu Bürgerbefragungen und speziell zu Hengen:
Für die CDU sind Ergebnisse von Bürgerbefragungen eine wichtige Richtschnur für politische Entscheidungen. So fließen die Erkenntnisse aus unserer Umfrage vom Herbst 2020 in unser Wahlprogramm sowie in konkrete Anträge mit ein. Bei der Bürgerbefragung zum „Steinbruch auf Hengen“ im Jahr 2018 stimmten die Vertreterinnen und Vertreter der CDU-Fraktion aus dem Ortsteil Schupbach gegen den Verkauf der Feldwege an die Firma Schaefer Kalk. Bei der CDU gibt es keinen Fraktionszwang. Mehrheitlich stimmte die CDU-Fraktion jedoch für den Verkauf. Damit war die CDU die einzige Fraktion in der Gemeindevertretung, die das klare Votum der gesamten Bevölkerung von Beselich respektiert hat. Für die CDU ist klar: Wir werden künftig nur noch Bürgerentscheiden zustimmen, die rechtlich bindend sind. Wenn man die Menschen befragt, muss man im Anschluss auch die Ergebnisse respektieren.
Zur Straßenbeitragssatzung und zur Hahlbergstraße in Niedertiefenbach:
Die CDU-Fraktion hat in der Sitzung der Gemeindevertretung am 14.12.2018 der Aufhebung der Straßenbeitragssatzung zum 01.01.2019 einstimmig zugestimmt. Zur Gegenfinanzierung und Sicherstellung des finanziellen Spielraums der Gemeinde wurde die Grundsteuer B erhöht, diese Entscheidung wird nach 5 Jahren überprüft. Schließlich wurde durch die Gemeindevertretung mit den Stimmen der CDU-Fraktion einstimmig beschlossen, die Beitragsbescheide zur Hahlbergstraße in Niedertiefenbach nach abschließender rechtlicher Prüfung aufzuheben und die Beträge zu erstatten. Auf dieser Grundlage wurden alle weiteren Beschlüsse im Jahr 2020 zur Hahlbergstraße mit den Stimmen der CDU-Fraktion einstimmig gefasst. Nunmehr wird der Klageweg in der Angelegenheit beschritten, die rechtliche Beurteilung ist abzuwarten. Die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU werden mit allen rechtlichen Möglichkeiten den Bewohnerinnen und Bewohnern der Hahlbergstraße zur Seite stehen.
50 Jahre Gemeinde Beselich – CDU plant Jubiläumsrad- und -wandertour
Am 30. Dezember 1970 erfolgte im Rahmen der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der vier zuvor selbstständigen Gemeinden Heckholzhausen, Niedertiefenbach, Obertiefenbach und Schupbach zur neu gegründeten Gemeinde Beselich. Die Sitzung der ersten gewählten Gemeindevertretung fand im April 1971 statt. Damit kann Beselich inzwischen auf 50 Jahre als eigenständige Gemeinde zurückblicken. Aus Sicht der CDU, die von Beginn an zu den prägenden politischen Kräften vor Ort zählt, ist die Gründung der Gemeinde Beselich eine Erfolgsgeschichte und das Jubiläum daher ein Grund zu feiern.
Natürlich lassen sich in Zeiten von Corona noch keine konkreten Feiern planen. Aber die CDU Beselich hofft darauf, dass es im Spätsommer oder Frühherbst 2021 wieder möglich sein wird, eine Feier anlässlich des Jubiläums im Freien durchführen zu können. Der CDU schwebt dabei eine Fahrradtour vor, bei der alle vier Ortsteile angesteuert werden sollen. Jeder kann sich dann nach Lust und Laune sowie eigener Kondition an einem beliebigen Punkt der Radtour anschließen. Für diejenigen, die lieber die Wanderstiefel schnüren, soll am gleichen Tag eine gemeinschaftliche Wanderung geplant werden. In jedem Fall soll es am Ende der Rad- und Wandertour einen gemeinsamen Abschluss mit Essen und Trinken und guten Gesprächen geben. Details zum Termin sowie zum Abschlusstreffen werden wir im Laufe des Jahres in Abhängigkeit vom Verlauf der Corona-Pandemie erarbeiten und frühzeitig kommunizieren.
CDU Beselich gründet „Ideenwerkstatt“ für mehr Bürgerbeteiligung
Die CDU Beselich möchte die Ideen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde künftig noch stärker und vor allem dauerhaft in die politische Arbeit einbinden. Dazu hat die CDU eine „Ideenwerkstatt“ gegründet. Der Grundgedanke dieser Ideenwerkstatt ist es, dass Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Mitgliedern der CDU-Fraktion Beselich in eigenständigen Teams neue Ideen und Lösungen zu verschiedenen Themengebieten erarbeiten. Diese können dann im Anschluss in Form von Anträgen in die politische Arbeit der Gemeinde aufgenommen werden. Die Teams können und sollen die Art ihrer Zusammenarbeit dabei ganz flexibel selbst organisieren und unabhängig von der aktuellen Tagesordnung der Gemeindevertretung agieren.
Vorerst hat die CDU Beselich neun Themenfelder identifiziert und für jedes Thema bereits eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner nominiert. Für den Bereich „Vereinswesen“ fungiert Michael Keßler als Ansprechpartner. Ulrike Eller ist Ansprechpartnerin für die „Einbindung der älteren Generation“. Stefan Saam übernimmt das Thema „Verkehrsinfrastruktur und Entschleunigung in den Ortsteilen“. Christoph Heep ist die Kontaktperson für die „Stärkung der Ortskerne“. Die „Weiterentwicklung des Investzentrums“ koordiniert Dr. Theo Schneider. Anne Schmidt kümmert sich um das Thema „Betreuung und Angebote für Kinder“. Der Bereich „Berufs- und Ausbildungsorientierung“ liegt in den Händen von Elisabeth Schneider. Eric Heymann ist Ansprechpartner für „Naturschutz, Naherholung, Rad- und Wanderwege“. Schließlich übernimmt Olivia Groborz den Bereich „Digitalisierung“.
Die CDU Beselich würde sich freuen, wenn sich in den kommenden Wochen und Monaten für jedes Themengebiet Bürger-Teams zusammenfinden. Interessierte sind herzlich eingeladen, bei diesen Teams mitzumachen. Die Themengebiete sowie die Kontaktdaten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden sich hier.
Bürgerbefragung der CDU Beselich: Digitalisierung, Naherholung, Ortskerne, solide Finanzen
An der Fragebogenaktion der CDU Beselich haben sich im Herbst 2020 etwa 250 Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Die CDU zeigt sich erfreut darüber, dass sich so viele Menschen die Zeit genommen haben, um den Fragebogen auszufüllen. Gerade bei den offenen Fragen machten viele Umfrageteilnehmer konkrete Vorschläge für Verbesserungen oder gaben auf Hinweise auf Missstände.
Nach Auswertung des Fragebogens lassen sich einige Schwerpunktthemen herauskristallisieren, die den Bürgerinnen und Bürgern in Beselich besonders wichtig sind. Beispielweise wird die Qualität der Internet- und Mobilfunkversorgung häufig als unzureichend kritisiert. Dies ist ein Punkt, der in Zeiten von Corona sicherlich an Bedeutung gewonnen hat und künftig eher wichtiger wird, denn viele Menschen erwarten, dass sie künftig häufiger im Home Office arbeiten. Verbesserungspotenzial wird auch bei den digitalen Dienstleistungen der Gemeinde gesehen.
Sehr bedeutsam ist auch das Thema Naherholung und lokaler Umweltschutz. Viele Menschen sprechen sich für eine bessere Beschilderung der Rad- und Wanderwege bzw. deren punktuellen Ausbau aus; auch innerörtliche Radwege sind ein Thema. Angesichts der Waldschäden durch die Trockenheit der letzten Jahre rückt auch dieser Aspekt stärker in den Fokus. Dass unser Wald eine wichtige Rolle bei der Naherholung spielt, wird hier deutlich. In diesem Zusammenhang haben sich etwa 15% der Befragten kritisch zum geplanten Steinbruch auf Hengen geäußert.
Besonders viele Anmerkungen gab es zum Thema Ortskerne sowie zur Verkehrssituation in der Gemeinde. Häufig wird eine (weitere) Stärkung der Ortskerne durch gemeindliche Fördermittel gefordert. Hier muss offenkundig noch mehr Werbung für die Förderprogramme der Gemeinde gemacht werden, denn knapp zwei Drittel der Befragten kennen diese nicht. Vereinzelt wurde auch das Einhalten von nächtlichen Ruhezeiten angemahnt.
Handlungsbedarf besteht zudem bezüglich der Parksituation. Gerade aus dem Ortsteil Obertiefenbach gab es in der Umfrage hierzu sehr viele kritische Kommentare. Nicht selten werden eine stärkere Kontrolle des „ruhenden Verkehrs“ oder mehr Parkverbote auf Gehwegen gefordert. Das Thema ist inzwischen bereits in der Gemeindevertretung behandelt worden. Auch zu hohe Geschwindigkeiten im Bereich der Ortseingänge oder an Engstellen werden kritisiert. Konkrete Vorschläge beziehen sich u.a. auf einen Zebrastreifen im Bereich der Apotheke oder eine Tempo-30-Zone an der Grundschule. Trotz der vielfach kritisierten hohen Geschwindigkeiten spricht sich eine knappe Mehrheit (52%) der Umfrageteilnehmer gegen Blitzer aus. Mobile Geschwindigkeitskontrollen werden jedoch positiv beurteilt.
Eine deutliche Mehrheit (über 80%) ist dafür, weiterhin Flächen für Gewerbetreibende vorzuhalten. Auch die wirtschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien wird mit großer Mehrheit positiv gesehen. Beim Ausbau der Jugendräume sowie dem Angebot für Jugendliche sehen die Befragten jedoch noch Verbesserungspotenzial.
Besonders wichtig ist den Teilnehmern der Bürgerbefragung, dass die Gemeinde Beselich ihre finanzielle Eigenständigkeit bewahrt. Keine andere Frage erhielt eine bessere Durchschnittsnote. Genauso so gut werden zudem die Einkaufsmöglichkeiten in Beselich eingeschätzt. Den Umgang der Gemeinde Beselich und des Landkreises Limburg-Weilburg mit der Corona-Pandemie bewerten 47% als gut und 28% als befriedigend. Nur 5% der Befragten fällen hier das Urteil mangelhaft. Die Möglichkeit, Baugrundstücke in Beselich erwerben zu können, wird im Durchschnitt gerade noch als befriedigend eingeschätzt. Dies zeigt, dass es auch künftig notwendig erscheint, Baumöglichkeiten in den Ortskernen attraktiver zu gestalten, um einer Abwanderung aus den Ortskernen entgegen zu wirken. Daneben ist es laut Umfrageergebnis weiterhin erforderlich, Neubaugebiete in allen Ortsteilen auszuweisen.
Alles in allem gab die Bürgerbefragung wichtige Impulse für die politische Arbeit der CDU. Die CDU wird in der kommenden Legislaturperiode viele Punkte durch Anträge in die gemeindlichen Gremien bringen. Manche der kritisierten Themengebiete werden bereits bearbeitet. Da die Bürgerbefragung zum Teil sehr detaillierte Hinweise umfasst, wird die CDU Beselich die Ergebnisse Bürgermeister Michael Franz zur Verfügung zu stellen. Manche der angesprochenen Punkte dürften sich nämlich recht zeitnah von den Mitarbeitern im Bauhof verbessern lassen. Die CDU bedankt sich herzlich bei allen, die an der Bürgerbefragung teilgenommen haben. Natürlich haben die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger der CDU Beselich jederzeit ein offenes Ohr für Anregungen aus der Bevölkerung.